Im Rahmen der "Gespräche zur Stadtentwicklung" fand am 26. Januar 2016 im Rathaus das Gespräch "Gemeinsam individuell bauen – Baugemeinschaften als innovatives Instrument der Stadtentwicklung" statt.
Maßgeschneiderter Wohnraum mit gutem nachbarschaftlichem Verhältnis bei vergleichsweise moderatem Budget – eine Wunschvorstellung, die im urbanen Umfeld kaum noch realisierbar ist. Gemeinsames Bauen und Wohnen bietet die Möglichkeit, die eigenen Wohnideen mit Gleichgesinnten gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Oft entsteht eine aktive Nachbarschaft über die Grenzen der Gemeinschaft hinaus und wirkt positiv in das jeweilige Quartier hinein.
Im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Wiesbaden 2030+ fanden bereits im Jahr 2015 "Gespräche zur Stadtentwicklung" statt. Im Gespräch zur Stadtentwicklung des Stadtplanungsamtes zu dem Thema "Wohnen in Vielfalt" hat sich herauskristallisiert, dass eine zukunftsfähige Stadt das Modell gemeinschaftsorientiertes Wohnen in vielfältiger Weise nutzen sollte, um die Herausforderung gesellschaftlicher Entwicklungen für seine Bewohnerinnen und Bewohner innovativ zu lösen.
Die Veranstaltung im Rathaus gab einen Einblick in das Thema Baugemeinschaften als Alternative zur traditionellen Schaffung von Wohnraum durch beispielhafte Darstellungen anhand realisierter Projekte. Eine Übersicht der verschiedenen Formen im Umgang mit Baugemeinschaften anhand von Projekten in den Städten Köln und Frankfurt zeigt, dass dort, wo dieser Bereich gezielt und zentral gefördert und unterstützt wird, der größte Mehrwert für die Stadtentwicklung daraus entsteht. Städte wie Freiburg und Tübingen setzen Baugemeinschaften bereits erfolgreich als Element der Stadtentwicklung ein.
Die Stadt Wiesbaden bietet Unterstützung für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen und hat dafür eine Koordinierungsstelle für Baugemeinschaften bei der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) eingerichtet.
Vortragende an diesem Abend waren:
- Carolin Holzer, Verein Bürgerinitiierte Quartiersentwicklung Kastel Kostheim e.V. (siehe Homepage)
- Almut Skriver und Thomas Luczak, Büro Luczak Architekten, Köln
- Beatrix Baltabol und Britta Hesse, Planbar Architekten, Frankfurt am Main